Neue Führungsmächte: Partner deutscher Außenpolitik?
Jörg Husar, Günther Maihold, Stefan Mair
Deutschland steht vor der Herausforderung, sich entsprechend seines internationalen Gewichts an der Gestaltung globaler Ordnung und der Eindämmung regionaler Risiken zu beteiligen. Die deutsche Außenpolitik kann sich dabei nicht auf Europäisierung und Multilateralisierung beschränken, sondern muss deutsche Interessen und Handlungsstrategien auch durch die Pflege bilateraler Beziehungen in der Staatengemeinschaft abstützen. Potential zur Erweiterung der Spielräume Deutschlands liegt insbesondere in einer Vertiefung der Beziehungen zu den aufstrebenden Mächten jenseits der G8 und des UN-Sicherheitsrats. Die Eignung dieser „neuen Führungsmächte“ als Partner deutscher Außenpolitik ist nicht allein anhand ihrer militärischen und ökonomischen Stärke oder ihrer Ressourcenausstattung zu bemessen. Entscheidend für eine wirksame Partnerschaft ist darüber hinaus der politische Wille und die Fähigkeit, eine Führungsrolle auszufüllen, die in den Ländern der jeweiligen Region Anerkennung findet. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen untersucht der vorliegende Band, welche neuen Partner sich für die deutsche Außenpolitik anbieten und in welchen Politikfeldern Initiativen entwickelt werden sollen.