Gerichtsnahe Mediation in Niedersachsen
Die Evaluation eines Modellversuchs
Andreas Boettger, Jörg Hupfeld, Rainer Strobl, Kati Zenk
Den Hintergrund des Projekts „Schlichten statt richten – Gerichtsnahe Mediation in Niedersachsen“ bildet ein vom niedersächsischen Justizministerium durchgeführter und in diesem Ausmaß in Deutschland einzigartiger Modellversuch, in dessen Rahmen die Mediation als alternative Methode der Konfliktschlichtung an sechs niedersächsischen Gerichten von September 2002 bis Februar 2005 angeboten und in zahlreichen Fällen durchgeführt wurde..
Zu Mediatoren ausgebildete Richter hatten dabei die Möglichkeit, die streitenden Parteien jeweils vor die Alternative zu stellen, ob sie ihren Streit im Rahmen einer traditionellen Gerichtsverhandlung oder im Rahmen einer Mediation am Gericht verhandeln wollten.
Der Modellversuch rief neben zahlreichen z. T. enthusiastischen Befürwortern der gerichtsnahen Mediation jedoch schnell auch Kritiker auf den Plan: Ist Mediation wirklich ein Verfahren, das der Rechtsprechung angegliedert werden kann oder werden dadurch möglicherweise Normen und Prinzipien der Justiz unterlaufen?
Ob der Einsatz von Richtern als Mediatoren sinnvoll ist, beantwortet der Abschlussbericht zur gerichtsnahen Mediation in Niedersachsen.