Die Erosion des humanitären Völkerrechts in den bewaffneten Konflikten der Gegenwart
David Zechmeister
„Der Krieg ist ein Chamäleon“ schrieb Carl von Clausewitz. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist dieser Satz aktuell wie nie zuvor. Die bewaffneten Konflikte der Gegenwart zeichnen sich durch eine gewandelte asymmetrische Konfliktstruktur aus. Die extreme Asymmetrie in den militärischen Konflikten hat Auswirkungen auf die Durchsetzungsmechanismen des humanitären Völkerrechts und somit dessen Akzeptanz. Das Gefangenlager Guantanamo Bay auf Kuba ist das bekannteste Symbol dieser schleichenden Erosion des humanitären Völkerrechts.
Der Verfasser erläutert in seinem Werk das komplizierte Normgeflecht der Anwendungsbereiche des ius in bello. Er analysiert die Durchsetzungsmechanismen des humanitären Völkerrechts und die im 21. Jahrhundert vorherrschende Asymmetrie in allen militärischen Konflikten. Anhand von vier Fallbeispielen, den Konflikten in Afghanistan, Irak, Israel und Tschetschenien, zeigt der Autor Gründe für die Nichtbeachtung anerkannter Normen auf und entwickelt Lösungswege aus dem Dilemma.
David Zechmeister war Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seine Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Europa- und Völkerrecht sowie im Öffentlichen Recht.