Klaus Groth zum 200. Geburtstag
Leben, Werk und Wirkung in Dokumenten und Bildern
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
Die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek zeigt aus Anlass des 200. Geburtstags Klaus Groths eine große Sonderausstellung ab dem 27. April 2019 zu Leben, Werk und Wirkung des Dichters.
Klaus Groth (1819-1899) war am Ende seines Lebens der meistporträtierte Dichter des 19. Jahrhunderts. Sein Ruhm, den der Lyrik-Band „Quickborn“ 1852 mit der Wiederbelebung des Niederdeutschen als Literatursprache begründet hatte, trug den Müllerssohn aus Heide weit über seine Herkunft hinaus: Der ausgebildete Lehrer formte seine Talente mit hohem literarischen und sprachlichen Anspruch. Kam der „Quickborn“ gerade zu einer Zeit, als die Schleswig-Holsteinische Frage (ob zu Dänemark oder Deutschland gehörend) die größten politischen Talente Deutschlands beschäftigte – und das Gelingen neuer niederdeutscher Lyrik wurde dort als Beleg der Zugehörigkeit zum deutschen Sprachraum verstanden und ausgelegt. Groth mit seiner niederdeutschen Lyrik wurde zum lebenden Beweis.
Das verdeckte etwas die Bedeutung der hochdeutschen Gedichte Groths, die für Johannes Brahms, mit dem er über 40 Jahre lang befreundet und im Briefwechsel war, den Stoff für 13 Liedvertonungen boten, mit denen der Komponist den Dichter in den Olymp der bürgerlichen Kultur hob.
Als schließlich Schleswig-Holstein als preußische Provinz in dem Deutschen Reich von 1871 seinen Platz fand, führte Klaus Groth seine Landsleute an die Hohenzollern heran, huldigte in zahlreichen Gedichten der Kaiserfamilie und wurde von Kronprinz Friedrich zur Privataudienz sowie von Kaiser Wilhelm II. zu Geburtstagen empfangen.
Klaus Groth versöhnte Schleswig-Holstein politisch und kulturell mit dem deutschen Bürgertum – dafür wurde er gefeiert.