Gerodete Wiesen
WupperSaga
Wilhelm Wechselberger
Man schreibt das Jahr 1813: Napoleons Russlandfeldzug ist gescheitert, die Völkerschlacht von Leipzig verloren. Verfolgt von ihren Bezwingern gleicht der Rückzug der französischen Truppen einer unkontrollierten Flucht – und das ansonsten so beschauliche Bergische Land wird unfreiwillig zum Schauplatz weltgeschichtlicher Ereignisse.
Vor diesem historischen Hintergrund entwirft der Autor Wilhelm Wechselberger ein beeindruckendes Kaleidoskop jener krisenhaften Zeit. Er schildert lebhaft und detailreich die Geschehnisse des Jahres 1813 und das Leben im Bergischen Land unter der Herrschaft von Franzosen, Russen und Schweden aus der Sicht großenteils historischer Figuren: von Kriegsgewinnlern und Wendehälsen, Kollaborateuren und Agenten, Kaufleuten, Bankiers und Fabrikanten, aber auch von einfachen Handwerkern, Webern und Mägden. Erschütternde Schicksale von Menschen, entwurzelt durch die politischen Wirrungen, werden ebenso beschrieben wie – nicht ohne Augenzwinkern – die verzweifelten Bemühungen der Großbürger, aus den Geschehnissen Profit zu ziehen.
Und im Strudel der sich überschlagenden Ereignisse steht Ferdi, ein sechsjähriger Halbwaise aus Barmen, der mit kindlichem Übermut und unschuldiger Naivität in der chaotischen Welt um sich herum einen Sinn zu finden sucht.