Über 400 Jahre Oldenburger Könige auf dem Kopenhagener Thron
Das ehemals nordeuropäische Riesenreich der Oldenburger
Dieter Meiners
Das Beispiel der unter Margrete I. entstandenen „Kalmarer Union“ vor Augen, waren die ersten der insgesamt sechzehn Oldenburger auf dem Kopenhagener Thron ab dem 15. Jahrhundert bemüht, die enge Kooperation der skandinavischen Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden fortzusetzen. Sie verstrickten sich jedoch in nationalen schwedischen Gegenströmen, denen mit militärischer Gewalt nicht beizukommen war. Als es nach der Reformation um die Abwehr der von kaiserlicher Seite gen Norden vorgetragenen Rekatholisierung ging, kämpften die Oldenburger mit den schwedischen Throninhabern um die Vorherrschaft im protestantischen Skandinavien. Im Laufe der Jahrhunderte musste auf allen Schlachtfeldern viel Blutzoll entrichtet werden; aber auch verarmte verwüstete Landstriche und leere Staatskassen waren die Folge. Durch weitere militärische Konflikte im Zeitalter der Nationalstaaten zerfiel das ehemalige nordische Riesenreich der Oldenburger. Als dann die schleswig-holsteinische Frage an Brisanz zunahm und die Oldenburger Linie in Kopenhagen infolge fehlender männlicher Nachfolger ausstarb, hatte das Haus Glücksburg das nun sehr geschrumpfte Königreich Dänemark durch schwere Zeiten zu führen.
Das vorliegende Buch geht aber auch auf die wechselvollen Beziehungen zwischen dem oldenburgischen Stammland und der Kopenhagener Verwandtschaft ein, die von familiären Banden bis zur über 100 Jahre dauernden Einbeziehung der Grafschaft in das Königreich Dänemark reichen. Jedenfalls bleiben die Erinnerungen an die gemeinsame Geschichte auf beiden Seiten wach. Sowohl das dänische Königswappen und die Farben der dänischen Post als auch die Flaggenstruktur des Herzogtums Oldenburg und der Oldenburgischen Landschaft künden von der gemeinsamen Geschichte.