Luftreinhaltung 2020 – Modellierung der Emissionen
Prüfung von Daten und Annahmen des RAINS-Modells für Deutschland im Rahmen der Europäischen Luftreinhaltepolitik (CAFE)
Wolfram Jörß
Im Rahmen der Luftreinhaltestrategie der Europäischen Union (Clean Air for Europe – CAFE ) werden in den Jahren 2003/2004 Baselineszenarien für die Entwicklung der Emissions- und Immissionssituation in Europa erstellt. Dies betrifft den Wirkungsbereich der „traditionellen“ Luftschadstoffe Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Ammoniak (NH3), flüchtige Kohlen-wasserstoffe außer Methan (NMVOC) und Staub (insbesondere Feinstaub) und hat einen Zeit-horizont bis 2020. Zentrales Werkzeug zur wissenschaftlichen Erarbeitung der Baselineszenari-en ist dabei das RAINS -Modell, das vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), Laxenburg, Österreich, betrieben wird.
Zur Validierung des Modells und der Baselineszenarien werden einerseits im Auftrag der EU-Kommission ein wissenschaftlicher Review des gesamten Modells durchgeführt. Andererseits wird eine Serie von bilateralen Konsultationen zwischen den europäischen Staaten und IIASA durchgeführt, in der die Staaten die Möglichkeit haben, die jeweils zur Modellierung genutzten Annahmen und Daten zu prüfen und Änderungen vorzuschlagen. Bei diesen Arbeiten wurde das Umweltbundesamt (UBA) vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) wissenschaftlich unterstützt.
Der Prüfauftrag des Umweltbundesamtes an das IZT verlangt, dass die RAINS-Daten auf der Basis im UBA verfügbarer Daten und Instrumente (d.h. vor allem auf Basis des ZSE ) geprüft und die Prüfaktivitäten jeweils mit den im UBA zuständigen Mitarbeitern abgestimmt werden. Der Prüfauftrag umfasst nicht die Daten aus Landwirtschaft (Emissionsfaktoren und Tierbe-standsentwicklungen) und Düngemittelanwendung, da hierfür die Zuständigkeit im Geschäfts-bereich des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) liegt. Die Überprüfung der Energieszenarien und ggf. die Vorlage eines eigenen Energieszenarios war ebenfalls nicht Teil des Auftrages an das IZT. Die RAINS-Datensätze zu Kosten und Kostenkurven waren mangels Verfügbarkeit der Daten während der Laufzeit des Auftrages nicht zu prüfen.
Zweck der Prüfung ist die Erarbeitung von Vorschlägen zur Anpassung der RAINS-Daten und Annahmen für Deutschland an die entsprechenden UBA-Informationen. Dies machte umfang-reiche Konsultationen mit den zuständigen MitarbeiterInnen und Schulungen für die Nutzung von RAINS und seinen Datenbanken erforderlich.
