Weltenwandler Rudolf Steiner. Dokumentarische Erzählung. Band I: Das Goetheanum.
2. Der Brand des Goetheanums.
Michael Birnthaler
Weltenwandler – das sind Menschen, die das Schicksal haben, ihr ganzes Leben dafür einzusetzen, um die Welt zum Besseren zu wandeln. Einer davon war Rudolf Steiner.
Er hatte geahnt, dass die Welt auf eine verheerende Katastrophe zusteuerte – die sich dann im Ersten Weltkrieg Bahn brach. Um dem aber etwas entgegenzusetzen, hatte er eine neue Weltanschauung begründet: die Anthroposophie. Doch er wusste, dass es noch mehr bräuchte. Ab 1911 setzt er seine Kraft restlos dafür ein, ein Zentrum für diese neue Bewegung zu schaffen, das er bis August 1914 aufgebaut haben wollte. Dabei schwebt ihm sogar ein vollkommen neuer Baustil vor: ein Doppelkuppelbau, das erste architektonische Wunderwerk dieser Art in der Welt.
Damit werden aber auch die Gegenspieler auf den Plan gerufen. Sie schaffen es, zu verhindern, dass der Bau bis August 1914 errichtet wird. Stattdessen bricht am 1.8.1914 dann tatsächlich der Erste Weltkrieg aus. Der fürchterlichste Schlag der Gegenkräfte steht jedoch noch bevor. In der Silvesternacht 1922/23 wird das viel bewunderte „Goetheanum“ das Opfer einer Brandstiftung. Es ist aber noch nicht die letzte Prüfung für Rudolf Steiner. Edith Maryon, seine engste Mitarbeiterin am Doppelkuppelbau, kann die Brandkatastrophe nicht verkraften und stirbt nach schmerzhaftem Siechtum am 2.5.1924.
Die dunklen Gegenkräfte scheinen zu triumphieren. Werden sie Rudolf Steiner in die Knie zwingen können und seine Mission als „Weltenwandler“ vereiteln können?
Eine Erzählung über die himmlischsten und gleichzeitig dunkelsten Seiten unserer Seele; über die höchsten Ideale des Menschseins, aber auch die schwersten Prüfungen, die einem Menschen auferlegt werden können. Ein Buch, das jedem „Gebeutelten“ wieder Mut machen kann und jedem „Suchenden“ zeigen kann, wie er in sich selbst den „inneren Weltenwandler“ zum Leben bringen kann.