Kennzeichnung
Roman
Claudia Bitter
Su kriegt ein Kind. Vater gibt es keinen dazu. Aber ein neues System, das sich jetzt „von der Wiege bis zur Bahre“ um alles kümmert. Egal ob Kindererziehung, Gesundheitswesen oder Sterbebegleitung. Ein zentrales Amt klassifiziert, bewertet und kontrolliert die Bevölkerung gemäß Plus und Minus.
Su’s Sohn Willi entwickelt sich vom Kleinkind mit erheblichen psychischen Defekten zu einer militärischen Führungskraft, die nach Macht strebt. Zu tun gibt es einiges: Die Gesellschaft muss klar und scharf gespalten werden, außerdem wurde von „Auswärtigen“ ein hochgefährlicher Virus eingeschleppt; betroffen sind mehr Plus als Minus. Der Großteil der Geschichte wird von Su erzählt, einer Frau, die sozial abgedriftet ist, sich aber dennoch nicht beteiligen möchte an der Systemerhaltung. Der letzte Teil des Buches wird aus der Perspektive von Willi erzählt, der nun das Ruder übernimmt und zeigt, was ohne jegliche Empathie in der Gesellschaft möglich werden kann.