Francisco de Quevedo y Villegas: Sueño de la muerte
Kritische Ausgabe
Karl Maurer, Ilse Nolting-Hauff, Kurt Ochs
Texte des spanischen Barock, konnten lange nur in zu verschiedenen Zeiten angefertigten Abschriften und in Raubdrucken kursieren, die sich der Kontrolle ihres Autors entzogen. Sie sind aus Rücksicht auf die kirchliche Zensur und auf die geltenden stilistischen Normenvielfältig verfremdet worden; die letzte, als einzige autorisierte Fassung von 1631 wurde noch einmal von fremder Hand expurgiert. In dieser entstellten Fassung wurden die Sueñosbis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahr hunderts überliefert. Auch nach den editorischen Bemühungen der letzten vierzig Jahre, insbesondere der umfassenden Dokumentation des nordamerikanischen Hispanisten James O. Crosby von 1993, ist eine verlässlich ephilologische Rekonstruktion des Werks bis heute ein Desiderat. Ein entsprechender Versuch wird hier für das letzte und reifste Stück des Zyklus, den Sueño de la muerte, vorgelegt und in einer ausführlichen Einleitung begründet. Zwei in den letzten Jahren aufgetauchte vollständige Handschriften des Sueño aus Quevedos Lebenszeit sind erstmals berücksichtigt.