Vom Amboß
Carmen Sylva
Man nannte sie die ›dichtende‹ Königin: Prinzessin Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, die durch Heirat Königin von Rumänien wurde und unter dem Pseudonym ›Carmen Sylva‹ als Schriftstellerin zu Weltruhm gelangte.
Schon als junges Mädchen schrieb sie kurze Gedichte und begeisterte sich für Musik. Zwei Leidenschaften, die sie ein Leben lang begleiten sollten.
Als ›dichtende Königin‹ veröffentlichte sie unter dem Pseudonym ›Carmen Sylva‹ zahlreiche Werke, die Anfang des 20. Jahrhunderts auf weltweites Interesse stießen, nicht zuletzt aufgrund ihrer sozialen Position als Königin, die sie geschickt zur Vermittlung rumänischer Literatur und Kultur im deutschen Sprachraum nutzte.
Das humanitäre Denken und soziale Engagement sowie ihre Bildung und Erziehung spiegeln sich in vielen ihrer Werke, insbesondere auch in ihren Aphorismen, die unter dem Titel „Vom Amboß“ 1890 erschienen.
Die moralischen Ansprüche der hochgebildeten Königin, die auch vor der eigenen Position nicht Halt machen, gepaart mit ihrem eleganten Sprachstil machen „Vom Amboß“ auch heute noch zu einem lesenswerten Spiegel der Gesellschaft.