Weltmacht Wasser – Teil 1: Die Bilanz 2019
Michael Ghanem
Wasser ist solch eine Selbstverständlichkeit, dass die Menschen insbesondere in den reichen Ländern des Nordens sich keinerlei Gedanken darüber machen, dass Wasser das wertvollste Gut auf der Erde ist. Wasser an sich ist allein durch die Ozeane reichlich auf der Erde vorhanden, aber Trinkwasser ist ein knappes Gut – auch in den sogenannten reichen Ländern. Die Entwicklung der letzten 200 Jahre insbesondere in Europa, Amerika und Asien zeigt, dass der Mensch mit zunehmendem Wohlstand immer mehr Trinkwasser nicht nur verbraucht, sondern auch verschwendet und verschmutzt. Der Mensch hat immer noch nicht gelernt, mit diesem knappen Gut auszukommen. Klimaänderungen, die Tatsache, dass ca. 3,5 Milliarden Menschen keinen direkten Zugang zu Trinkwasser haben und die Tatsache, dass in den meisten Entwicklungsländern und in den aufstrebenden Mächten die Qualität des Trinkwassers erheblich unzureichend ist, haben das Verhalten immer noch nicht geändert. Die Tatsache, dass Migrationen bedingt durch den Klimawandel, durch die Zunahme von Wüsten und nicht bewohnbaren Gebieten der Erde allein wegen des Mangels an Trinkwasser hervorgerufen werden, macht die Dimension der aktuellen Problematik und der zukünftigen Herausforderungen an die Menschen deutlich.
Da der weiße Mann und insbesondere die Europäer und Amerikaner immer noch keine Rücksicht auf das weltweite Trinkwasser nehmen, so dürfen sie sich nicht wundern, wenn plötzlich angesichts der massiven Fluchtbewegungen die westlichen Bevölkerungen in ihren Wohlstands- Oasen sich nicht mehr sicher fühlen werden. Dies trifft auch Deutschland und vor allem Deutschland.
Wasser ist ein Menschenrecht. Es gibt kein Leben auf Erden ohne Wasser. An diesem Grundsatz hat sich seit Menschengedenken nichts, aber auch nichts verändert.
Und mehr als das: Wasser ist eine Weltmacht, die alles Geschehen auf der Welt beeinflusst und das Überleben der Menschheit bestimmt.