Verordnete Sprachkultur
Eine Bilanz der Bildungsreform im Bereich des Deutschunterrichts der Sekundarstufe II des Gymnasiums
Hermann Zabel
Der Begriff «Sprachkultur» dient nach der Feststellung eines Kritikers vielen Bildungspolitikern bei der Formulierung normativer Anforderungen an den Sprachgebrauch als positives Leitwort. Die vorliegende Darstellung untersucht und erläutert Verordnungen, Richtlinien und Lehrpläne für den Deutschunterricht in der reformierten Oberstufe des Gymnasiums, die die «Sprachkultur» beschreiben, die nach Meinung der politisch Verantwortlichen den Abiturienten vermittelt werden soll. Sie fragt nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den verschiedenen Bundesländern und vergleicht die Anforderungen mit älteren Zielvorstellungen für den Deutschunterricht.