Meine Heimatstadt Senftenberg
Norbert Jurk
Vorwort
Ich möchte in diesem Buch zurückschauen auf meine Kinder– und Jugendzeit. In meiner Heimatstadt Senftenberg befinden sich einige Orte und Einrichtungen, die ich sehr oft besuchte und an die ich mich gern erinnere. So wie mir wird es bestimmt auch vielen anderen gehen die hier aufgewachsen sind. Viele Einrichtungen haben sich verändert, sind ganz verschwunden oder neu entstanden. Es gibt auch Orte, die wir schon mit unseren Eltern oder Großeltern besuchten. So können wir heute noch unseren Kindern und Enkelkindern unseren schönen Stadtpark, das Heimatmuseum, sowie den Tierpark zeigen. In meiner Kindheit gab es dort noch die beliebten Braunbären denen man stundenlang zuschauen konnte. Heute sind die lustigen Erdmännchen die Attraktion. Fahren auf der Schwarzen Elster mit dem Paddelboot oder spielen auf dem Spielplatz an der Parkgaststätte, dass gehörte zu einem schönen Sonntagsausflug. Bei einem Besuch im Heimatmuseum lernte man in den Räumlichkeiten etwas über die Geschichte unserer Heimat. Bevor im Jahre 1973 der Senftenberger See eröffnet wurde, war im Sommer für uns Kinder die Badeanstalt ein großer Freizeitspaß. Für wenig Geld, gut versorgt und sicher beaufsichtigt konnte man dort fast den ganzen Tag verbringen. Da gab es Badespaß, Neptunfeste, Ausstellungen, oder man spielte auf dem Abenteuerspielplatz. Auf der Heimfahrt gab es noch ein leckeres Eis an der Eisdiele. So gestaltet jeder die Freizeit nach seinen Interessen und Fähigkeiten. Sportvereine, Spielplätze, die Schwimmhalle oder der Treff mit den Freunden gehörten zu den beliebten Freizeitaktivitäten. Im Pionierhaus wurde eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften angeboten. Sport, Spiel, Basteln, Malen, Modellbau, Junge Sanitäter, Handarbeitskurse, Schach für jeden war etwas dabei. Das Angebot war so vielfältig, das man auch mehrere Arbeitsgemeinschaften an verschiedenen Wochentagen nutzen konnte. Auch heute können die Kinder im Jugend– und Freizeithaus „Pegasus“ sich kreativ beschäftigen. Schauen wir noch einmal zurück in das Senftenberg der 1950/60er Jahre. Wir sehen Bilder von Politischen Ereignissen, von Kindergärten und verschiedenen Straßen und Plätzen und stellen fest wie sich doch vieles verändert hat. Das große Heimatfest im Jahre 1954 war bestimmt ein großes Ereignis. Schaut man auf die Bilder vom großen historischen Festumzug wäre man gern dabei gewesen. Unsere Eltern hatten bestimmt große Freude daran. Die 1970/80er Jahre veränderten das komplette Stadtbild. Das Neubaugebiet am See war eine städtebauliche Pionierarbeit bei der Entwicklung der „Bergbaufolgelandschaft Senftenberger See“. Neben den Wohnungseinheiten entstanden mehrere soziale Einrichtungen, 2 Kindergärten, eine Kaufhalle, sowie die Gaststätte „Seeblick“. Der Strandbereich wurde für den Badebetrieb hergerichtet und für die Kinder wurde ein Piratenspielplatz geschaffen. Der Bedarf an Wohnraum ließ in den 1980/90er Jahren viele Neubauwohnungen entstehen, die heute schon teilweise wieder verschwunden sind. Und wer heute durch die Stadt spaziert freut sich über viele bunte, frische Farben und eine saubere Stadt. Das war nicht immer so. Als Zentrum der Kohlenindustrie mit vielen Brikettfabriken rund um die Stadt, kannte jeder das Problem mit dem Kohlenstaub und die Verschmutzung der Gebäude. Aber so war es und man kannte es nicht anders. Welche Erinnerungen haben Sie aus ihrer Kinder– und Jugendzeit? Ich denke der eine oder andere wird beim durchblättern sagen „da war ich auch“ oder „das habe ich auch gemacht“. Ich wünsche viel Spaß.
Norbert Jurk 2020