Zwischen Illusion und Wirklichkeit
Wachowskis „Matrix“ als filmische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt
Christof Wolf
Das Magazin „Time“ forderte den Oscar „Bester Film“ für „Matrix“, obwohl das traditionelle Hollywood ihn dafür nicht einmal nominiert hatte. Peter Sloterdijk nannte ihn den einzigen philosophisch relevanten Film des Jahres.
In den deutschen Kinos war „Matrix“ mehr als nur ein Publikumserfolg. Er entwickelte sich zum Kultfilm einer Fangemeinde, die in ihm ihr Lebensgefühl gespiegelt fand. Was genau macht diesen Film so außergewöhnlich?
Christof Wolf geht dieser Frage nach, indem er „Matrix“ einerseits filmhistorisch einordnet, andererseits die zukunftsweisenden Techniken und Innovationen vorführt, nicht zuletzt aber die vielschichtigen Symbole entschlüsselt, in denen die politischen und philosophischen Botschaften des Films transportiert werden.
Zwanzig Jahre sind seit dem Erscheinen der schon lange vergriffenen ersten Auflage seines Buches vergangen, doch Wolfs Ausführungen lesen sich im Kontext von KI und Transhumanismus aktueller denn je. Die Grundprobleme und Herausforderungen der KI haben sich nicht verändert. Die „Matrix“ scheint immer noch aktuell zu sein. Viele der darin angesprochenen Themen und Zukunftsvisionen von damals sind heute Realität – was für einen guten Sciencefiction-Film spricht. „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ waren längst nicht so erfolgreich und schlüssig erzählt wie der erste Teil der Trilogie. Für die neue Auflage hat Wolf nun das Buch durch eine Analyse der gesamten Trilogie ergänzt und zudem einen englischen Artikel zum Thema eingefügt.