Uruk – Altorientalische Metropole und Kulturzentrum
Beiträge zum 8. Internationalen Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft, 25. und 26. April 2013, Berlin
Margarete van Ess
Die antike Stadt Uruk (Süd-Irak) war seit dem 4. Jt. v. Chr in hohem Maße an der Entwicklung komplexer politischer Entitäten in Mesopotamien beteiligt. Die Entstehung einer straff organisierten urbanen und administrativen Struktur hatte großstadtähnliche Besiedlung zur Folge, prägte die Vorstellung von ‚Stadt‘ in Mesopotamien und war Motor für überregionalen Ideen- und Wirtschaftsaustausch. Die damalige überregionale Macht Uruks ging im 3. Jt. v. Chr. verloren, jedoch spielte die Stadt bis in das 3./4. Jh. n. Chr. als anerkanntes religiöses, kulturelles und ökonomisches Zentrum im Süden Mesopotamiens eine bedeutende Rolle. Wissenschaftlich berühmt wurde die Stadt wegen ihrer großflächig erhaltenen Befunde zur „Uruk-Zeit“ (4. Jt. v. Chr.), aber auch dem Nachweis bedeutender intellektueller Leistungen in den nachfolgenden Jahrtausenden.
2013 jährte sich der Beginn archäologischer Forschungen zu Uruk zum einhundertsten Mal. Aus diesem Anlass richtete die Deutsche Orient-Gesellschaft ein internationales Colloquium aus, dessen Ergebnisse nun in achtzehn Beiträgen, herausgegeben von Margarete van Ess, publiziert werden. Themenschwerpunkte sind Uruk und Phänomene der ‚Uruk-Welt‘ in der späten Uruk-Zeit sowie die Geschichte der Stadt bis in die Seleukidenzeit. Von Spezialisten verfasst, bietet der Band einen Überblick und guten Einstieg in ganz unterschiedliche Aspekte der Geschichte Uruks.