Chinas Neue Seidenstraße-Initiative
Chance für China und eine Gefahr für Europa?
In regelmäßigen Abständen erscheinen in Deutschland sowie im restlichen Europa Zeitungsartikel zu der neuen chinesischen Seidenstraßen-Initiative. Der Spiegel Online titelte seine Ausgabe vom 07.04.2018 „Schuldenfalle Seidenstraße – China lockt mit 900 Milliarden Dollar“.1 Wenige Tage später schrieb das Handelsblatt „Streit über die Neue Seidenstraße – Europa sendet Warnsignal an China“.2 Die Titel der Zeitungsartikel deuten auf eine kritische beziehungsweise nihilistische Einstellung gegenüber dem milliardenschweren Bauprojekt, das 2013 von Staatspräsident Xi Jinping verabschiedet wurde. Genau an diesem Punkt möchte ich in meiner Hausarbeit ansetzen. Mediale Meldungen und Nachrichten, vor allem aus Deutschland, suggerieren einen negativen Eindruck der neuen Seidenstraßen-Initiative. Doch warum ist das so? Steckt eventuell doch mehr hinter den medialen Anschuldigungen? Ein besonderes Interesse meinerseits an dem Thema und der Fragestellung begründet sich in der starken Interdisziplinarität, die das Thema aufwirft. Um die Fragestellung abschließend und sinnvoll zu beantworten, ist die Auseinandersetzung mit Forschungsliteratur aus der Geschichts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaft sowie der Geographie und Volkswirtschaftlehre unabdingbar. Der Schwerpunkt der Hausarbeit liegt auf dem Landgürtel der Seidenstraße. Nicht, dass die maritime Haupthandelsroute im Gesamtgefüge der OBOR Initiative einen geringeren Stellenwert genießt, jedoch muss eine sinnvolle Eingrenzung für die Bearbeitung der Fragestellung vorgenommen werden, um diese adäquat beantworten zu können. Die Betrachtung der maritimen als auch der Landverkehrsrouten der neuen Seidenstraße würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen.