Europa gibt es doch …
Krisendiskurse im Blick der Literatur
Juri Andruchowytsch, Cerstin Bauer-Funke, Benjamin Biebuyck, Cornelia Blasberg, Gabriele Clemens, Ursula Hennigfeld, Florian Kläger, Paul-Michael Lützeler, Lut Missine, Bruno Quast, Alfred Sproede, Klaus Stierstorfer, Martina Wagner-Egelhaaf
Europa ist in der Krise, aber wann war es das nicht? Die Beiträge in diesem Band untersuchen die Rolle der Literatur bei der Imagination und Figuration Europas als Produkt von und Lösung für Krisen. Seit Ovid in den Metamorphosen vom Raub der phönizischen Königstochter Europa durch den als Stier getarnten Zeus erzählte, hat der europäische Kontinent einen krisenhaften literarischen Gründungsmythos. Vom Rolandslied bis zum politischen Essay über den Kiewer Maidan, von der Bühne Shakespeares bis zum spanischen Gegenwartstheater wird Europa seither von der Krise her gedacht. Der fächerübergreifende Sammelband diskutiert die Rolle der Literatur als Reflexionsmedium für die Konstruktion der kulturellen wie der politischen Idee von Europa vor dem Hintergrund historischer und aktueller ökonomischer, politischer, religiöser und militärischer Krisen.