Klapperzahns Wunderelf
Eine Geschichte für kleine und große Jungen
Eduard Bass, Josef Capek, Walter Trier, Stefan Zwicker
Mit Klapperzahns Wunderelf veröffentlichte der Prager Tausendsassa Eduard Bass – Kabarettsänger, Rezitator, Erzähler und Journalist – 1922 den vielleicht besten Fußballroman aller Zeiten. Klapperzahns Wunderelf ist Fußballmärchen, Roman über Sport in der Moderne und phantastische Erzählung zugleich – ein Buch für Kinder und Erwachsene.
Der alte Klapperzahn macht aus der Not eine Tugend: Aus seinen elf Söhnen formt er eine Fußballmannschaft. Nach jahrelangem Training steigt das erste Spiel gegen einen Prager Vorortklub. Schon bald warten andere Gegner: Die legendäre Meisterelf von Slavia Prag, Mailand und Berlin, der FC Huddersfield und der FC Barcelona, große Spiele in aller Welt. Klapperzahns Wunderelf eilt von Erfolg zu Erfolg – bis sie eines Tages erstmals bezwungen wird. Von einem kleinen Jungen, dem ein runder Lederball gehört. Da beschließen die elf Brüder, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Aber es winkt noch das große Finale: in Sydney, Australien. Klapperzahns Wunderelf stammt aus der Zeit, als der Fußball laufen lernte. Es ist die glühende Liebeserklärung eines Prager Fußballverrückten – und zugleich kritische Beschäftigung mit einem Massensport, der seine Unschuld verliert: Geldgier, Starkult und Rassismus bedrohen die pure Lust am Kicken. Klapperzahns Wunderelf wurde 1938 und 1967 verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt.
Josef Čapek war ein namhafter Maler des Kubismus und Buchgestalter. Sein Erzählwerk steht im Schatten der Bücher seines berühmten Bruders Karel. Im Arco Verlag erschien von ihm zweisprachig Gedichte aus dem KZ. Als Demokrat und politischer Karikaturist wandte er sich gegen den Nationalsozialismus. 1945 kam er im KZ Bergen- Belsen um.
Der Prager Walter Trier (Umschlag) wurde vor allem als kongenialer Illustrator der Werke Erich Kästners weltberühmt, 1936 emigrierte er nach England, später nach Kanada.
Stefan Zwicker, Germanist, Historiker und Komparatist, ist u. a. mitt zahlreichen Beiträgen zu den deutsch-tschechischen Beziehungen hervorgetreten und gilt als einer der besten Kenner des tschechoslowakischen Fußballs und seiner sozialgeschichtlichen Aspekte. Sein Nachwort macht die heute kaum noch bekannten Dimensionen von „Klapperazahns Wunderelf“ und seine Ausnahmestellung als Sport- und Fußballroman deutlich.