Leben mit Contergan
Geschädigte, Angehörige und Freunde berichten über die Auswirkungen des Arzneimittels
Ana Maria Salar Alfaro, Javier Almela-Baeza, Irmela Aurich, Heinz Barnbeck, Matthias Berg, Rudolf Beyer, Ramona Bohlender, Lisa Böning, Dehlia Brkitsch, Petra Brückner, Alexander Brunotte, Constanze von Canal, Katharina Carl, Inga Dalewski, Wolfgang Debold, Christina Ding-Greiner, Bärbel Drohmann, Binta Dunker, Fernando Rodríguez Escaño, Toni Kathrin Fuchs, Alfonso Fernandenz Garcia, Hildegunde Haeusler, Miles Hafeneth, Stephan Hafeneth, Andrea Heerdt, Walter Herter, Juan Luis Fernandez Jimenez, Claus Knapp-Boetticher, Anthonia Fernandez Koch, Christina Fernandez Koch, Friederike Koch, Johannes Kwella, Raphael Kwella, Sigrid Kwella, Doris Leipelt, Monika Maria Leipelt, Heike Mattes, Rudolf Mattes, Andreas Meyer, Ruth Mueller, Alexander Niecke, Christa von Plato, Jutta Sattler, Petra Schad, Rosa Maria Schad, Britta Schade, Anne Schara, Christian Schara, Florentine Schara, Susanne Schara-Voss, Brigitte Schinzel, Jan Schulte-Hillen, Nina Sörensen, Thomas Stein, Irmela Stracke-Herker, Martina Theis, Bianca Vogel, Stefan Weinert, Sabine Wendlandt, Ludger Wimmelbücker, Friederike Winter, Marianne Zippert, Viktor Zippert
Der Arzneimittelskandal um Contergan prägt infolge seiner gravierenden und vielfältigen Konsequenzen die 1960er Jahre in Deutschland. Auch wenn die Markteinführung des Schlafmittels heute über 60 Jahre zurückliegt, gehören seine Auswirkungen noch lange nicht der Vergangenheit an. Zu den bereits damals festgestellten teils schwersten Conterganschädigungen kommen nun auch Folgeschäden hinzu, die aufgrund der jahrzehntelangen Fehlbelastung entstanden sind und das Leben der Geschädigten zusätzlich erschweren.
Dieses Werk versammelt biografische Berichte contergangeschädigter Menschen, die die körperlichen, psychischen und familiären Auswirkungen eindrücklich vermitteln. Die Betroffenen haben ihren Lebenslauf, ihre Entwicklung von Kindheit und Jugend bis ins Erwachsenenalter beschrieben oder sich auf einzelne Erlebnisse beschränkt, wie beispielsweise Aufenthalte in der Klinik oder in Heimen, die für viele traumatisierend waren. Die im Lebenslauf entwickelten Strategien, um sich einen Platz in der Gesellschaft zu erobern, um eine Familie zu gründen und sich beruflich zu etablieren, um persönliches Glück und Zufriedenheit zu erlangen, divergieren stark. Nicht alle haben ihre Ziele erreicht, nicht alle haben sich mit dieser Tatsache abgefunden, aber alle haben viel persönlichen Einsatz, Mut und Stärke gezeigt.
Im Mittelpunkt der Beiträge steht die persönliche Bedeutung von Contergan für jeden einzelnen der Geschädigten sowie für ihre Eltern, Geschwister, Partner, Kinder und Freunde. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen sollten erhalten bleiben, denn sie weisen über Contergan hinaus: Sie zeigen, wie Menschen mit einer schweren Behinderung wie auch mit schweren psychischen Belastungen umgehen. Sie helfen uns, die wir nicht betroffen sind, verständnisvoller zu handeln und eine bessere Zukunft für sie und uns alle zu gestalten. Sie zeigen uns, wie Leben gelingen kann.
„Christina Ding-Greiner ist mit ihrem Buch ein thematischer und stilistischer Mix zum Thema gelungen, den es so umfassend und erhellend noch nicht gibt. Ein Kompendium, eine Bestandsaufnahme, die einerseits biografisch nahbar, andererseits wissenschaftlich gründlich ist. Insofern auch eine fundierte Einstiegslektüre für (jüngere) Menschen, die sich erstmals mit dem Thema Conterganschädigung befassen.“ (https://contergan-infoportal.de/news/leben-mit-contergan; Abruf: 30.01.2023)