Birkenfeld
Fragmentarische Lebenszeichen
Paul Zettkowski
Paul Zettkowski entführt uns in seinen zehn Erzählungen in die Abgründe des menschlichen Daseins. Dabei sind es die Außenseiter der Gesellschaft, die es ihm angetan haben. Menschen mit psychischen Problemen, Menschen mit Behinderungen, Menschen, bei denen im Leben nicht alles glatt lief und die lernen mussten, mit Extremsituationen umzugehen. Wie gehen diese damit um, am Rande der Gesellschaft zu stehen? Was passiert, wenn man im Kleinstadtidyll lebt, aber genau weiß, dass das Leben eben nicht nur aus Reihenhaus, Vorgarten und gemütlichen Fernsehabenden besteht.
Paul Zettkowski nimmt hierbei vor allem die Fallhöhe ins Visier. Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es vorher war. Sei es, weil man in einen Bus steigt, in dem sich wenige Sekunden später ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengt. Sei es, weil man für einen Moment unachtsam ist, das eigene Auto von der Straße abkommt und man den Rest seines Leben nach dem Unfall im Rollstuhl verbringt. Oder sei es, weil man als Politiker im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht und ein Attentäter es auf einen abgesehen hat.
All das findet seinen Ursprung in einer kleinen Stadt im tiefsten Hunsrück. Die tiefe Provinz in uns allen ist es, die uns wegschauen lässt. Wir vermeiden den Gedanken an das Unausweichliche und bauen uns unsere eigene Schutzburg der Spießbürgerlichkeit.