Warum gucken wir uns das eigentlich an?!
Ein Text, der Fußball verstehen helfen soll
Jan Bühlbecker
Im August 2014, ein paar Wochen nachdem Deutschland Weltmeister geworden war, waren alle Weltmeister im Urlaub, alle, bis auf Christoph Kramer – der war beim Trainingsauftakt der SG Wattenscheid, weil sein damaliger Mitbewohner damals zur SGW gewechselt war. Ich finde, diese Anekdote steht für vieles von dem, was Fußball ausmachen kann.
Die WM (der Männer) in diesem Winter wird für alles stehen, was schlecht am Fußball ist: Mindestens 15.000 Bauarbeiter*innen sollen in Katar gestorben sein. Jede*r ist eine*r zu viel. Die makabrere Bilanz: Bei 64 Tunierspielen bedeutet das 235 Tote pro Spiel. Der nächste Weltmeister wird sieben Spiele bestreiten, umgerechnet werden für ihn also mindestens 1.635 Menschen gestorben sein.
Ich schaue mir kein Spiel an. Weil man Menschrenrechtsverletzungen nicht mal eben für 90 Minuten vergessen kann. Wandel ist möglich und Wandel wichtig. Doch er entsteht durch echten Austausch, nicht durch Abgekulte. Darum veröffentliche ich stattdessen meinen „Text der verstehen helfen soll“ und erzähle, warum ich Fußball liebe und trotz allem nicht von ihm los komme. Ein literarischer Text darüber, was jetzt zu tun ist, warum es Hoffnung gibt und wie wir den Wandel im Fußball #ZusammenGestalten können.