Arnold Schönberg und die Komposition mit zwölf Tönen
Eike Fess
Arnold Schönberg (1874–1951) zählt zu den einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Sein Denken und Gestalten wie auch seine Biografie als in Wien gebürtiger Jude spiegeln die Vielschichtigkeit von Kultur und Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1923 formulierte Schönberg die „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“, welche der Musik jenseits traditioneller Harmonik ein valides Fundament bot und ihrem Schöpfer als Werkzeug zur freien Entfaltung des musikalischen Gedankens dienen sollte.
Eike Feß gibt überraschende Einblicke in Schönbergs allmähliche Aneignung des zwölftönigen Raums und liefert zugleich eine allgemeinverständliche Einführung in dessen vielschichtige Kompositionsweise. Ein „Leitfaden“ fasst Grundregeln und Konventionen der Zwölftonmethode zusammen. Das historische Kapitel untersucht die Geschichte von Schönbergs Idee einer Kompositionsweise, die das Erbe einer durch den deutschsprachigen Kulturraum geprägten musikalischen Tradition antreten konnte. Im „Glossar“ finden sich Antworten zu terminologischen, technischen und theoretischen Fragen der Zwölftonmethode. Die Wiedergabe eines Vortrags von Schönberg stellt die Entstehung und Anwendung der Zwölftonmethode aus der Perspektive des Komponisten dar. Das Schlusskapitel „Zwölftonmethode in 50 Objekten“ versammelt Manuskripte, Dokumente und Fotografien, welche mit der Reihenkomposition in Zusammenhang stehen. Gemeinsam bilden sie eine visuelle Erzählung von den Ursprüngen der Zwölftonmethode bis zur Spätphase von Schönbergs Schaffen.