Quo vadis, Hungaria?
Kritik der ungarischen Vernunft
Manfred Sapper, Volker Weichsel
Einst war Ungarn ein Schrittmacher für Demokratie und Freiheit, ein Vorbild für wirtschaftliche Reformen. Heute steckt es in einer tiefen Krise. Nach einem Jahrzehnt hemmungslos populistischer Politik liegt die Wirtschaft danieder, die Verschuldung wächst, das Sozialsystem ist marode, und die Korruption frisst sich tief in die Gesellschaft. Dafür tragen alle Parteien Verantwortung. Nach seinem Wahlsieg hat jedoch der Fidesz unter Viktor Orbán ein Element institutioneller Machtbeschränkung nach dem anderen beseitigt und Grundlagen der liberalen Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit verletzt.
Zwei Dutzend Autoren nehmen das Land unter die Lupe: die Demontage des liberalen Rechtsstaats und deren Ursachen, die ökonomische Lage und die Wirtschaftspolitik, die Geschichte und die aktuelle Geschichtspolitik, das kulturelle Erbe und der politische Umgang mit diesem. Eins zeigen alle Studien: Will Ungarn aus der Sackgasse herausfinden, muss es sich vom Populismus jeglicher Couleur verabschieden. Und: Ungarns Zukunft liegt in Europa. Wenn die Bürger sich Rechenschaft über die Lage ablegen, hat Ungarn die Chance auf einen Neubeginn.