Jahrbuch der Berliner Museen. Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen. Neue Folge / 2010 / Ludwig Justi
Kunst und Öffentlichkeit. Beiträge des Symposiums aus Anlaß des 50. Todestages. 19./20. Oktober 2007
Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e.V., Staatliche Museen zu Berlin
Ludwig Justi (1876–1957), Direktor der Nationalgalerie (1909–33) und Generaldirektor der Berliner Museen (1946–57), steht für die Etablierung der Moderne an deutschen Museen und die 1919 eröffnete Sammlung für Gegenwartskunst im Kronprinzen-Palais, dem bis zur Schließung durch die Nationalsozialisten legendären Ort für die öffentliche Durchsetzung des Expressionismus. Vielfältige Aspekte von Justis Persönlichkeit werden nachgezeichnet: Kulturpolitische Aktivitäten, das wissenschaftliche Werk, seine Museumsgestaltungen und Ausstellungen von der Zeit des Kaiserreichs bis in die frühe DDR. Wenig bekannt ist er als Kunstschriftsteller, Museumspädagoge und in seiner Bedeutung für die Rezeption der deutschen Gegenwartskunst im Umfeld des New Yorker MoMA. Justis ideologische Positionen erfordern eine kritische Bewertung: Sein Engagement für ein Museum des Ersten Weltkriegs, die Stilisierung des Expressionismus zum ’nordischen‘ Stil um 1933, seine Rolle in den ideologischen Auseinandersetzungen um die Moderne und beim Wiederaufbau der Berliner Museen nach 1945. Beiträge von Chr. Biggeleben, M. Faass, N. Bernau, K. Kratz-Kessemeier, E. Blume, P. Winter, P. Betthausen, A. Wesenberg, K. Winkler, A. Joachimides, B. Lange, M. Elligott und M. Steinkamp.