Innovationspotenziale deutscher Regionen im europäischen Vergleich.
Birgit Gehrke, Tina Hesse, Dagmar Hilker, Harald Legler, Veronika Machate-Weiß, Jörg Schmidt, Irmhild Schwentke, Manfred Steincke
Bildung und Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie deren Umsetzung in Innovationen sind die maßgeblichen Triebkräfte für Wachstum und Beschäftigung in hochentwickelten Volkswirtschaften. Regionale Stärken und Besonderheiten spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle, wird doch die Erfolgsgeschichte neuer, grundlegender Technologielinien häufig mit einzelnen Hochtechnologieregionen (wie z. B. dem Silicon Valley) in Verbindung gebracht. Offensichtlich erwachsen aus der regionalen Bündelung innovativer Unternehmen sowie hochrangiger wissenschaftlicher Einrichtungen zusätzliche Vorteile, die sich nicht nur für die Region in Form einer hohen Entwicklungsdynamik auszahlen, sondern auch der Volkswirtschaft zugute kommen. Entsprechend ist die Regionalverteilung innovativer Potenziale sowohl aus der Sicht regionaler Instanzen („innovationsorientierte Regionalpolitik“) als auch aus der zentralstaatlichen Sicht („regionalorientierte Innovationspolitik“) relevant.
Im Rahmen dieser Studie werden wichtige Innovationsindikatoren (private und öffentliche Forschung, Bildungsstand der Bevölkerung, Patente nach Technologiefeldern, Technologie- und Wissensintensität der Wirtschaftsstruktur) für europäische Regionen definiert und angewendet. Außerdem werden Erklärungsansätze für die Regionalverteilung der Industrieforschung in Deutschland entwickelt. Dabei geht es u. a. um folgende Fragen: Welche Stärken und Schwächen zeigen die deutschen Regionen im europäischen Innovationswettbewerb? Sind sie als Produktions- und Forschungsstandort für international agierende innovative Unternehmen attraktiv? Wie ist die Entwicklung der Innovationspotenziale im Verlauf der 90er Jahre einzuschätzen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Innovationspolitik?