Optimierung eines Laborpraktikums durch kognitive Aktivierung
Elina Platova
Laborpraktika gehören zu den wichtigsten Lehrmethoden in der naturwissenschaftlichen Bildung. Die Laborpraxis an Universitäten wird jedoch oftmals kritisiert, da viele Experimente überwiegend „kochbuchartig“ angelegt sind. Dabei wird im Praktikum eine vorgegebene Versuchsanleitung befolgt und die Ergebnisse protokolliert, wobei die Lernenden primär auf ein Ergebnis hinarbeiten und kein tieferes Verständnis für die fachlichen Hintergründe des Experiments entwickeln.
Das Hauptanliegen der vorliegenden Studie ist die Optimierung eines Anfängerpraktikums in Allgemeiner Chemie mit dem Ziel, die Studierenden zu einer Reflexion über die durchzuführenden Experimente anzuregen. Vor diesem Hintergrund werden, basierend auf den Lernzielen des Praktikums, Maßnahmen zur kognitiven Aktivierung im Praktikumsskript implementiert. Es wird angenommen, dass so der Lernerfolg in Bezug auf das Fachwissen, Methodenwissen und Interesse somit erhöht werden kann. Zur Überprüfung der Lernwirksamkeit des optimierten Praktikumsskriptes wird eine Interventionsstudie durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass zugunsten der Interventionsgruppe keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf das Fachwissen, Methodenwissen und Interesse bestätigt werden konnten. Vor diesem Hintergrund wirft die vorliegende Studie Fragen auf und zeigt Ansatzpunkte für weiterführende Untersuchungen, wie beispielsweise für die Erforschung von Faktoren, die den Wissenserwerb im Praktikum beeinflussen, und für die Analyse der Bedeutung von affektiven Variablen wie das Interesse und die Motivation.