Das Hörspielwerk Fred von Hoerschelmanns.
Hagen Schäfer
Fred von Hoerschelmann (1901–1976) zählt neben Werner Bergengruen, Otto von Taube und Siegfried von Vegesack zu den bekanntesten deutschbaltischen Autoren, die einen nicht unerheblichen Platz in der deutschen Literaturgeschichte vor allem des 20. Jahrhunderts einnehmen. Hoerschelmann ist darüber hinaus nicht nur einer der Pioniere des Hörspiels in der Weimarer Republik, sondern hat die Blütezeit dieser Kunstform in den 1950er und 1960er Jahren entscheidend geprägt (Das Schiff Esperanza).
Die tragende Bedeutung Fred von Hoerschelmanns für die Entwicklung des deutschen Hörspiels wurde früh erkannt, ohne dass Literatur- und Medienwissenschaft diesem Umstand bislang Rechnung getragen hätten. Als erste umfassende Darstellung des Hörspielschaffens Fred von Hoerschelmanns, die sich dezidiert mit allen Originalhörspielen des Autors, deren Entstehung und Rezeption befasst, schließt die Monographie von Hagen Schäfer diese Forschungslücke. Die Studie zeigt, wie Hoerschelmann neue Formen literarischer Repräsentation entwickelte und durch eine innovative Hörspielpoetik der ›Krise des Erzählens‹ entgegenwirkte.