Adel und Religion in der frühneuzeitlichen Habsburgermonarchie
Annäherung an ein gesamtösterreichisches Thema
Joachim Bahlcke, Alessandro Catalano, Marie-Elizabeth Ducreux, Istvan Fazekas, András Forgó, Elisabeth Garms-Cornides, William D Godsey, Josef Hrdlicka, Katrin Keller, Olga Khavanova, Petr Mat’a, Géza Pálffy, Friedrich Polleroß, Martin Scheutz, Arno Strohmeyer, Pia Wallnig
Der Adel in der Habsburgermonarchie sah sich aufgrund der frühneuzeitlichen Herrschaftsverdichtung dazu gezwungen, sich neu zu organisieren. Nicht mehr ein Herkunftsland bestimmte seine Identität, sondern dieser neue „habsburgische“ Adel definierte sich über seine Landstandschaft in mehreren Ländern der zusammengesetzten Habsburgermonarchie. Besondere Bedeutung kam dabei der Konfession des Adels zu, zumal die Gegenreformation in den österreichischen Ländern andere konfessionelle Rahmenbedingungen als etwa in Böhmen/Mähren oder Ungarn schuf. Nicht nur Kirchenordnungen, adelige Stiftungen und Spitalgründungen, Kavaliersreisen, sondern auch das Frömmigkeitsverständnis des Adels änderte sich in der Frühen Neuzeit grundlegend. Konversionen waren häufig, aber auch adelige Intoleranz gegenüber anderen Konfessionen änderte sich, wie die 15 Beiträger aus insgesamt acht Ländern in ihren Texten verdeutlichen.