Lehrbuch der irischen Sprache
Micheál Ó Siadhail, Arndt Wigger
Irisch zählt zum keltischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Im 16. Jahrhundert als allgemeine Umgangssprache nahezu auf der ganzen Insel im Gebrauch, nahm die Bedeutung des sogenannten klassischen Irisch, der einheitlichen Schriftsprache der gebildeten Schichten, im Zuge der bürgerlichen Revolution Englands bzw. der Beseitigung der gälischen und anglo-normanischen Oberschicht rapide ab. Nach und nach wurde Englisch die Sprache von Politik, Wirtschaft, Erziehung und Verwaltung. Auf dem Lande wurde Irisch jedoch weiterhin gesprochen, geriet alsdann zum Symbol der Armut und verlor in der Mitte des 19. Jahrhunderts endgültig seinen Mehrheitsstatus.
Im Rahmen vielseitiger sozialer und politischer Kämpfe bildete sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Bewegung mit dem Ziel, der irischen Sprache neue Geltung zu verschaffen. Diese Bestrebungen sind wenig erfolgreich gewesen. Als lokale Umgangssprache überlebt das Irische heute nur noch in einigen abgelegenen, zerstückelten und beständig schrumpfenden Landbezirken, die man Gaeltacht nennt und deren Bevölkerung seit 1925 auf wenig mehr als 10%, d.s. rund eine Viertelmillion Menschen, zusammengeschmolzen ist.
Mit diesem Buch wird nun Gelegenheit geboten, die „moderne“ irische Sprache gründlich zu erlernen; besondere Fachkenntnisse werden nicht erwartet. Der Band ist in 36 Lektionen eingeteilt, enthält eine ausführliche grammatikalische Beschreibung, Übersetzungs- und Übungsaufgaben sowie ein irisch-deutsches und deutsch-irisches Wörterverzeichnis. In Verbindung mit der zugehörigen Tonkassette eignet sich das Buch insbesondere auch für das Selbststudium.