Gleichgewicht und Kapitalzins.
Eine Untersuchung über den Wandel des Gleichgewichtsbegriffs in der Kapital- und Gleichgewichtstheorie.
Volker Caspari
Die neoklassische Allgemeine Gleichgewichtstheorie vom Malinvaud-Arrow-Debreu Typ und die von Sraffas „Warenproduktion mittels Waren“ inspirierte klassische Theorie des allgemeinen Gleichgewichts der Produktion haben das gleiche Erkenntnisobjekt, nämlich eine auf Privateigentum, Konkurrenz und dezentrale Marktsteuerung beruhende Wirtschaftsweise. Diese beiden paradigmatischen Ansätze unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Theorie zur Erklärung der zentralen ökonomischen Variablen und bezüglich der Methode der Gleichgewichtsanalyse.
Der Verfasser vergleicht diese beiden Theorieansätze, indem zunächst die Entwicklung des neoklassischen Paradigmas von der frühen Neoklassik (Walras, Wicksell) zur modernen neoklassischen Allgemeinen Gleichgewichtstheorie als Geschichte kapitaltheoretischer Problemlösungen dargestellt wird. Darauf folgt ein auf den Gleichgewichtsbegriff (und die damit verbundene Vorstellung einer uniformen Profitrate) abzielender Vergleich beider Theorieansätze.
Der Autor endet mit einer Einschätzung der innerhalb der Paradigmen entfaltbaren Entwicklungsmöglichkeiten.