Deutsch-deutsche Einheit in der Zeit der Teilung
Fritjof Berg, Hannelotte Berg
Bevor es zur deutschen Neuvereinigung nach dem Fall der Berliner Mauer kam, hatten sich viele bereits mit der Existenz von BRD und DDR als selbständige und einander systembedingt feindlich gegenüberstehende Staaten abgefunden. Die beiden deutschen Teilstaaten waren in jeweils fremd-bestimmte Militärblöcke eingebunden. Auch die offizielle Politik der Bundes-republik war – trotz des verbalen und oft nur verschämten Festhaltens an der Einheit Deutschlands – im praktischen Handeln auf die Anerkennung der Zweistaatlichkeit und damit auf eine Endgültigkeit der Teilung Deutschlands gerichtet.
Nur eine Minderheit in Westdeutschland, zu denen das Ehepaar Hannelotte und Fritjof Berg gehörte, verweigerte sich dieser zielstrebig betriebenen Spal-tungspolitik. Von einer tiefen Sehnsucht nach dem ganzen und unteilbaren deutschen Vaterland erfüllt, suchten die beiden heimatvertriebenen Ostpreußen den Kontakt zu mitteldeutschen Landsleuten in der DDR. Die zahlreichen Reisen des Ehepaars Berg, um das Land und die Menschen zwischen Rügen und Erzgebirge, Elbe und Oder/Neiße kennenzulernen, waren zugleich ein persönliches Aufbegehren gegen die Preisgabe eines gesamtdeutschen Bewußtseins und ein Bekenntnis zur nationalen Identität Deutschlands.
Die unmittelbar nach jeder Reise aufgezeichneten Notizen über das Erlebte sind heute nicht nur ein buntes Kaleidoskop des Erinnerns an die deutsche Teilungsgeschichte, sondern auch ein patriotisches Zeitdokument, das uns den Zauber der mitteldeutschen Landschaften und ihrer Geschichte ebenso miterleben läßt wie es das trotz erzwungener Teilung ungebrochene Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen würdigt.
Von Fritjof Berg ist erst kürzlich das zweibändige Erinnerungsbuch „Land der dunklen Wälder“ im Lindenbaum Verlag erschienen.