Beschränkte Körperschaftsteuerpflicht der zweiten und dritten Art
Claudia Innerhofer
Die beschränkte Steuerpflicht für inländische Körperschaften erfuhr mit Einführung der Substanzbesteuerung bei Veranlagungen in Kapital und Immobilien eine weitreichende Erweiterung. Die gesetzgeberische Tendenz zum Regel-Ausnahme-Spiel trägt allerdings dafür Sorge, dass zunehmende Querverweise und zahlreiche Befreiungstatbestände auch in der Praxis ein umfassendes Verständnis der Steuerpflicht der zweiten und dritten Art erfordern.
Zwei Spezialfälle iZm Grundstücksveräußerungen zeigen die Problematik der jüngst ergangenen Novellierung auf und geben Lösungsansätze für inländische beschränkt steuerpflichtige Körperschaften vor. Die erhebliche Freistellung gewisser Einkünfte findet bei systemkonformer Betrachtung nicht in jeder Hinsicht eine sachliche Rechtfertigung. Umso mehr regen verfassungs- sowie unionsrechtliche Bedenken und unterschiedliche Ansichten in der Lehre zum Nachdenken an. Das Schweigen des Gesetzgebers zu gewissen Themen wie bspw dem Verlustausgleich oder der Veranlagungspflicht und die Systematik dieser einzigartigen Regelung führen die Autorin zu einem der Reinvermögenszugangstheorie in allen Belangen folgendem Denkansatz.