Kinder in Heimen
Ninja Bumann, Maaike Derksen, Maren Hachmeister, Nicolas Henckes, Anelia Kassabova, Nazan Maksudyan, Eric Margolis, Sandra Maß, Marit Monteiro, Stefania Pitscheider Soraperra, Kristina Popova, Julia Reus, Mary Romero, Veronika Stoyanova, Alexa von Winning
Die „L’Homme“-Ausgabe „Kinder in Heimen“ reiht sich in die aktuellen kritischen Debatten zu diesem gesellschaftlich relevanten und jüngst verstärkt ins Interesse der Öffentlichkeit gerückten Thema ein. Gefragt wird etwa danach, wie sich die Leitideen der Heimerziehung entwickelten und in welcher Beziehung die Prinzipien beziehungsweise Praktiken der Sozialisation zu geschlechtsspezifischen, sozialen, religiösen und nationalen Werten und Identitäten standen. Wie wandelte sich der Begriff der Verwahrlosung, mit welchen geschlechtsspezifischen Konnotationen war er verbunden? Wer waren die Akteur*innen der sozialen Arbeit in Kinderheimen? Welche Möglichkeiten zur Selbstbestimmung hatten die Zöglinge? Diese Fragestellungen wie auch die Genese kritischer Diskurse werden für unterschiedliche räumliche und historische Kontexte und anhand vielschichtiger Quellen aus dem 19. und 20. Jahrhundert diskutiert.
Aus dem Inhalt: US Indigenous Residential and Boarding Schools / Ottoman State Orphanages in the Context of the First World War / Geschlossene Einrichtungen und soziale Fürsorge für Mädchen in Bulgarien (1900–1944) / Kinder im Blick des alliierten Kindersuchdienstes / Imperiale Akteurinnen im Russländischen Imperium / Mädchenfürsorge in Deutschland (1871–1970): Anelia Kassabova im Gespräch mit Sabine Hering / Redefining and Tracing Colonial Heritage. A Location-Based Approach of Children’s Homes / Das Frauenmuseum Hittisau / Protest gegen die Streichung des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte an der Universität Jena
“Children in Homes” is part of the critical debates on this socially important topic. How did the guiding ideas of home upbringing develop, how did change the principles and practices of socialisation in certain values and identities (gender-specific, social, religious, national); how did the concept of ‘neglect’/‘Verwahrlosung’ change and with which gender-specific connotations was it connected, who were the actors of social work; what possibilities of self-determination were available to the boarders/‘Zoeglinge’; when and by whom were critical discourses developed, how was the sensitisation for the field of tension between institutional childcare/education and the subjectivity of the children/adolescents. The multifaceted questions are analysed from different perspectives using multi-layered sources from the 19th and 20th centuries in a broad geography.