15. Bericht 1997-2000

15. Bericht 1997-2000

Zürcher Denkmalpflege, 15. Bericht, 1997-2000

Baudirektion Kanton Zürich, Kantonale Denkmalpflege

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Arbeit der kantonalen Denkmalpflege in den Jahren 1997–2000 und vermittelt neue bauhistorische Erkenntnisse. Den Schwerpunkt der Publikation bilden 73 ausführliche Darstellungen einzelner Objekte mit bauhistorischer Zeittafel, ausführlichem
Renovationsbericht und Dokumentation.
Auf 50 weiteren Seiten sind rund 380 Objekte mit kurzen Angaben zur Geschichte und zu getroffenen Massnahmen aufgeführt. Der Band schliesst mit einem umfangreichen Abkürzungs-, Literatur- und Publikationsverzeichnis und zeigt somit die Fülle der Forschung über die Bau- und Kulturgeschichte des Kantons.

Zwölf Landhäuser, Fabrikantenvillen, aber auch einfache Wohnhäuser gewähren Einblick in die Ausgestaltung der Räume der vergangenen Jahrhunderte.
Exemplarisch stehen dafür das Landhaus ‚Zum Traubenberg‘ in Zollikon, die Villa ‚Schlosshalde‘ in Pfungen, die ehemalige Fabrikantenvilla Gubelmann in Wetzikon, die Villa Tobler in Zürich oder das Wohnhaus Dr. D.‘ in Meilen. Weitere behandelte Einzelbauten anderer Baugattungen sind das Rathaus in Bülach, das Hotel ‚Sonne‘ in Küsnacht, das alte Bezirksgebäude in Winterthur, das Bezirksgebäude Zürich sowie der Hardturm an der Limmat. Eine besondere Herausforderung stellte für alle Beteiligten die 1998 innert weniger Monate durchgeführte Restaurierung des kleinen Saals der Zürcher Tonhalle dar. Eines der allegorischen Deckenbilder ziert daher zu Recht den Buchdeckel.

Die Hauptaufgabe der Denkmalpflege, wertvolle Zeugen der Architektur und Geschichte der Nachwelt zu erhalten, ist nicht immer einfach. Es braucht viel Verhandlungsgeschick sowie engagierte Bauherren, Architekten, Bauleiter und Handwerker, die sich zusammen mit den Mitarbeitern der Denkmalpflege für die Erhaltung der Gebäude einsetzen und somit wichtige Bauzeugen in restauriertem Zustand retten, wie etwa das Wohnhaus ‚Vorder Au‘ in Wädenswil oder die Villa Tobler in Zürich.

Überblickt man die ausführlichen Berichte, fällt die ungefähr gleichmässige Verteilung der Bauten auf alle Regionen des Kantons auf. Mit mehr als drei Objekten sind lediglich die Städte Wädenswil und Zürich vertreten. Bei den Baugattungen kann man eindeutige Schwerpunkte erkennen.
Im sakralen Bereich werden fünf reformierte Kirchen (Dällikon, Lindau, Neftenbach, Schlatt, Zürich-Neumünster), eine Kapelle (Ritterhauskapelle Bubikon) und ein reformiertes Pfarrhaus (Wil) gewürdigt. Die Kategorie der Gewerbe-, Industrie-, Verkehrs- und Infrastrukturbauten deckt zwölf Objekte ab. Dazu gehören z.B. der instand gestellte, annähernd 100jährige Betonsteg in der Sihlau in Adliswil, die verschiedenen umgenutzten Fabrikkomplexe (Rüti, Wald, Zell) und die beiden einzigartigen Transformatorenstationen in Embrach und Rümlang. Auf der Verlustseite stehen infolge Abbruchs die ehemals bedeutende Gerberei Staub & Co. mit der benachbarten Villa ‚Schönau‘ in Männedorf, die sogenannten Heilibachhäuser in Horgen, der Güterschuppen von Affoltern a.A. und die fast 100jährige Transformatorenstation in Weisslingen.
Den bäuerlichen Bereich dokumentieren über zwanzig Wohnhäuser, Stallscheunen, Speicher, Trotten und Kleinbauten, so z.B. das sogenannte Alte Wirtshaus in Marthalen, der versetzte Speicher in Winterberg (Lindau) oder die imposante Hofscheune ‚Neugut‘ in Wädenswil.

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