Strategisches und soziales Nischenmanagement
Zur Analyse gesellschaftspolitisch motivierter Innovation
Carla Ilten
Technische Innovationen besitzen eine gesellschaftspolitische Dimension. Mit der Durchdringung vieler Lebensbereiche mit Technik und technischen Infrastruk- ren, wird die Frage “In welcher Gesellschaft wollen wir leben?” zunehmend – gleich auch eine Frage nach den Technologien und Techniken, die die wünsche- werte gesellschaftliche Zukunft begünstigen oder behindern. Eine in den letzten gut dreißig Jahren gewachsene öffentliche Aufmerksamkeit für die negativen wie auch die positiven Folgen des technologischen Wandels für Mensch, Gesellschaft und Umwelt hat bei vielen individuellen wie organisierten gesellschaftlichen – teuren zu der Auffassung geführt, dass man den technischen Wandel nicht sich selbst überlassen dürfe – bzw. den zumeist ökonomisch motivierten innovierenden Unternehmen –, sondern dass es als eine gesellschaftspolitische Aufgabe anzu- hen sei, gesellschaftlich unerwünschte technische Entwicklungen zu verhindern oder sogar mehr noch: den technischen Wandel in gesellschaftlich wünschensw- te Richtungen zu lenken. Vielfach ist das dergestalt wahrgenommene gesellschaftspolitische Erfordernis der Steuerung des technologischen Wandels als eine primär staatliche Aufgabe aufgefasst worden, speziell also als eine Aufgabe der staatlichen Forschungs- und Technologiepolitik. Von einem einfachen Steuerungsoptimismus hat man sich – bei allerdings zumeist längst verabschiedet, und es sind Konzepte entwickelt w- den, die dem komplexen Zusammenwirken heterogener Akteure, Idee, Interessen und Ressourcen im Prozess technischer Innovation besser Rechnung tragen. – sondere Aufmerksamkeit gilt dabei – in der Wissenschaft wie in der Politik – dem aus dem Ansatz des Constructive Technology Assessment hervorgegangenen K- zept des Transition Management und dessen zentraler Komponente: dem Konzept des strategischen Nischenmanagements.