Bestimmungsgründe des Büromietzinses.
Hedonische Mietpreise am Beispiel des Münchener Gewerbemarktes.
Hartwig Heyser
Der Immobilieninvestmentmarkt Deutschland wird seit wenigen Jahren neu und intensiv von internationalen Investoren entdeckt. Dabei werden zunehmend »erwartete künftige Erträge« in Form von Mietverträgen gekauft. Die Immobilie selbst tritt zunehmend in den Hintergrund. Gerade aber für die Bewertung der nachhaltigen Ertragskraft des »Vehicles« Immobilie fehlten bisher ausreichend empirische Mechanismen. In der Untersuchung wird ein einfaches Modell zur Bewertung der Mietpotenziale entwickelt.
Mit Hilfe dieses hedonischen Modells wird gezeigt, welche Faktoren des jeweiligen Objektes auf den Mietpreis wirken und wie hoch der Nutzen durch den Nachfrager bewertet wird. Anhand von Regressionsgleichungen werden bis zu 30 Einflussfaktoren je Objekt überprüft und direkt in anteiliger Miethöhe als Schattenpreis ermittelt. Dabei werden sowohl verschiedenste Lageparameter, technische Ausstattungs- und Designparameter sowie Preiszusammenhänge untersucht. Grundlage für die Untersuchung sind Primärdaten in einem Umfang von ca. 7000 Einzelwerten.
Das Modell kann in der praktischen Umsetzung dazu dienen, bei der Wertermittlung von Portfolios wie Einzelobjekten im Rahmen von z. B. SWOT-Analysen Schwachstellen in der Mietpreisermittlung aufgrund empirischer Methodik zu quantifizieren, statt wie bisher aufgrund von subjektiven Erfahrungswerten zu schätzen. Damit könnte die Datengrundlage bei der Wertermittlung erheblich fundierter werden. Die zunehmende Transparenz auf dem Gewerbeimmobilienmarkt wird den Einsatz solcher Verfahren künftig an Standorten mit guter Datenbasis erleichtern. In den USA sind bereits erste hedonische Preisstudien auf den Immobilienmärkten erfolgreich angewendet worden.