Qualifikationsprozesse und Arbeitssituation von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR.
Dieter Voigt
Vorwort
Dieser Band enthält die überarbeiteten Vorträge einer Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung an der Politischen Akademie Tutzing im März 1988 zum Thema „Qualifikationsprozesse und Arbeitssituation von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR“. Erstmals stellt damit die Gesellschaft für Deutschlandforschung die Frau in den Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Fachtagung. Die Beiträge machen deutlich, daß Qualifikationsmöglichkeiten und Berufstätigkeit zentrale Schlüssel auf dem langen Weg der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts sind. Die einzelnen Vorträge sind in diesem Band dem Tagungsablauf entsprechend wiedergegeben. Sie lassen sich folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zuordnen: Mit den Beiträgen von Lothar Mertens „Die Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland“ sowie von Gertrud Pfister und Hannelore Belitz-Demiriz zum Bildungsverlauf promovierter Frauen in der DDR wird vorrangig die bildungssoziologische Dimension des Tagungsthemas von umfangreichem Zahlenmaterial verdeutlicht. Vier Vorträge befassen sich mit der Arbeitssituation von Frauen allgemein oder in konkreten Tätigkeitsfeldern: „Einstellungen von Frauen zu einer Karriere als Führungskraft“ (Werner Casper), zur Darstellung und Stellenwert weiblicher Erwerbstätigkeit in Erfahrungsberichten und Lebensprotokollen von Frauen aus der DDR (Susanne Diemer), „Selbstbilder karriereorientierter Frauen in der Bundesrepublik und in der DDR“ (Magdalene Deters/Susanne Weigandt) sowie „Image und Alltag der Journalistin in der Bundesrepublik“ (Barbara Baerns). Horst Laatz gibt in seinem Aufsatz „Klassenkampf und individuelle Wertorientierung“ einen Überblick über die Entwicklung der soziologischen Forschung über Frauen in der DDR. Darüber hinaus enthält dieser Band das Referat von Sabine Gries und Dieter Voigt über „Kindesmißhandlung in Deutschland“.