Erziehungstagebuch
Wege zu einem entwicklungsfördernden Miteinander
Stephanie Berner
Durch die fundamentalen Veränderungen in Lebensstilen und Verhaltensweisen muss es dringliche Aufgabe von Pädagogik und Didaktik sein, das Phänomen ERZIEHUNG zeitkritisch zu sichten und Erziehungskompetenz als entscheidende Kategorie von Lehrerprofessionalität neu zu bestimmen. Eine verantwortliche Grundschulforschung kann deshalb das Thema ERZIEHUNG nicht vernachlässigen, sondern muss einen neuen theoretisch aktuellen und handlungspragmatisch akzeptablen Zugang dazu erarbeiten. Das erzieherische Handlungsrepertoire steht im engen Zusammenhang mit emotionalen Handlungskompetenzen. Dabei geht es nicht darum, normative Modelle für „richtiges“ Erziehungsverhalten zu entwickeln, sondern um Erforschung und Verständnis der Prozesse eigener Beteiligung in Erziehungssituationen unter entwicklungsfördernden und entwicklungshemmenden Aspekten. Voraussetzung für das Gelingen ist neben der Kompetenz in inhaltlichen und methodischen Fragen eine grundlegende emotionale Kompetenz, die sich folgendermaßen gliedert: alle Verhaltensweisen haben eine Bedeutung, Verstehen emotionaler Dynamik der Klasse und konstruktiver Umgang mit Stresssituationen.