Ausgestellte Arbeit
Industriemuseen und ihr Umgang mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel
Katja Roeckner
Mit dem Industriemuseum entstand seit den 1970er-Jahren ein neuer Museumstyp: Eindrucksvolle Industriegebäude, die durch Rationalisierung und Verlagerung von Produktionsstätten leer standen, wurden zu Ausstellungsräumen umfunktioniert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Mit diesem Band erscheint die erste umfassende Analyse dieses neuen Museumstyps, dessen Entstehungsgeschichte die Autorin in den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wandel der 1970er- und 1980er-Jahre einordnet. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Industriemuseen den wirtschaftlichen Strukturwandel reflektieren und zu vermitteln vermögen. Drei Fallstudien dienen als Beispiel: die Zentrale des Westfälischen Industriemuseums in Dortmund, des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim und die Zentrale des Sächsischen Industriemuseums in Chemnitz.
Das Ergebnis zeigt, dass Industriemuseen das Thema Strukturwandel insgesamt noch sehr viel stärker würdigen sollten, dass sie insgesamt noch schwanken zwischen nostalgisch-verklärenden Tendenzen und einem entschiedener auf die Gegenwart gerichteten Bildungsauftrag.