Der Einfluss politischer Erfahrungen auf den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee
Entwicklung und Bedeutung der Staats- und Verfassungsvorstellungen von Carlo Schmid, Hermann Brill, Anton Pfeiffer und Adolf Süsterhenn
Sabine Kurtenacker
Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee vom 10. bis 23. August 1948 – zeitlich zwischen der Übergabe der Frankfurter Dokumente am 1. Juli und der Einberufung des Parlamentarischen Rats am 1. September desselben Jahres gelegen – markiert einen entscheidenden Zwischenschritt in der staats- und verfassungsrechtlichen Geschichte der Nachkriegszeit.
Carlo Schmid (SPD), Hermann Brill (SPD), Anton Pfeiffer (CSU) und Adolf Süsterhenn (CDU) waren die Delegierten, die das Ergebnis des Verfassungskonvents, den „Entwurf eines Grundgesetzes“ entscheidend beeinflussten. Die vorliegende Arbeit betrachtet die Verarbeitung der politischen Erfahrungen der vier Politiker von der Weimarer Republik, über die nationalsozialistische Diktatur und den Zweiten Weltkrieg bis hin zum Verfassungskonvent von Herrenchiemsee und arbeitet dabei die zentralen staats- und verfassungspolitischen Motive heraus.