Medizinerlatein
Sprechen und verstehen
Christl Kiener, Monika Reininger
Kursus der medizinischen Terminologie:
Sprechen Sie Medizinisch? Wenn nicht, sollten Sie sich an dieses Buch halten! Es hilft Ihnen weiter, wenn die Kommunikation zwischen Arzt und Patient oder Ärzten und Fachpersonal sich zu verwirrend gestaltet.
Was verbirgt sich hinter Begriffen wie „exspiratorische Dyspnoe“, „adrenogenitales Syndrom“, „gastrointestinal“, „Erythrozytenaggregation“ und – und – und …
Ärzte möchten sich in einer Fachsprache kurz und präzise ausdrücken. Beim Gespräch mit dem Patienten tritt jedoch oft folgende Situation ein: Der Arzt redet und der Patient versteht nur „Bahnhof“. Oder der Patient möchte gern den Inhalt des Arztbriefes verstehen, den er ausgehändigt bekommen hat. Ärzte vergessen dabei, dass der Normalbürger mit dieser „Eingeweihtensprache“ nichts anfangen kann oder sie haben selber die „Übersetzung“ des Wortes vergessen. Ein Beispiel: wenn der Arzt meint „Wir müssen bei Ihnen eine Ergospirometrie machen“, klingt das für den Patienten womöglich höchst beängstigend, jedoch ist die damit gemeinte Untersuchung der Atmung unter körperlicher Belastung weder schmerzhaft noch besonders belastend.
Es wird hin und wieder unterstellt, dass sich Ärzte sich mit ihrem medizinischen Fachjargon eine Standes- bzw. Geheimsprache geschaffen haben, die „Nichteingeweihte“ nicht verstehen (sollen?). Zur Ehrenrettung muss man jedoch sagen, dass Ärzte sich in einer Sprache, die übergreifend für alle Fachrichtungen gültig ist, klar und prägnant ausdrücken müssen. Der Zweck dieser Fachsprache ist also, sich über komplexe medizinische Sachverhalte verständigen zu können. Dies dient dem klareren Verständnis und einer besseren Absprache und in der Konsequenz der adäquaten Behandlung des Patienten. Die medizinischen Begriffe sind aus diesem Grund der lateinischen und altgriechischen Sprache entlehnt.
Das vorliegende Buch möchte den Leser dazu befähigen, medizinische Begriffe selbst abzuleiten, vor allem weil viele Menschen – sowohl Fachpersonal als auch Patienten – heutzutage keine Kenntnis über alte Sprachen mehr haben. Medizin- und Zahnmedizinstudenten, Angehörige der Pflegeberufe, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, medizinische Assistenten profitieren in ihrer Ausbildung und in der Praxis von der klaren Darstellung der Begriffe, der Erklärung ihrer Herkunft und ihrer Anwendung. Aber auch für medizinische Laien, die verstehen möchten, was der Arzt sagt, ist dieses Buch eine große Hilfe im Dschungel der medizinischen Fachbegriffe.