Und Gott lächelt
Der Herr mache hell deine Tage
Konrad Contzen, Wolfgang Poeplau
Als die ersten Missionare im 5. Jahrhundert Irland betraten, nahmen die keltischen Einwohner die christliche Lehre bereitwillig an. Die christlichen Mönche waren bienenfleißig. Und sie hatten eine Angewohnheit, fast könnte man sagen eine Unart, der wir heute viele Gebete, Segenssprüche und Gedichte verdanken: wo sie weißes Pergament sahen, mussten sie es mit Buchstaben schwärzen. Ihre Verse sind von großer Frische, Vitalität und Originalität. Sie schöpften ihre poetische Kraft aus der Schönheit der irischen Landschaft mit ihren Wäldern und Seen, ihren einsamen Hochmooren, zerklüfteten Küsten, grünen Wiesen und Weiden. Der Boden war karg, das Wetter wechselhaft, die Menschen arm. Hungersnöte und Kriege suchten die Insel immer wieder heim. Aber dieses harte Leben entsprach dem Wunsch der Mönche. Ihr Erbe ist erhalten in alten und neuen Segenssprüchen, die keinen Bereich des Alltagslebens aussparen.