Das Leben aber ging weiter
Eine Nachkriegskindheit in Oberschlesien
Johannes J. Urbisch
„Das Leben aber ging weiter“ beschreibt die Verwerfungen in Oberschlesien, nachdem diese Landschaft nach Jahrhunderten Zugehörigkeit zum deutschen Kulturkreis durch Entscheidung der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges unter polnische Verwaltung gestellt wurde. Die dort zum Teil zwangsweise, oder weil sie als autochthon bezeichnet wurde, verbliebene Bevölkerung musste sich dieser neuen Situation anpassen. Die Geschichte der Familie des Autors dient dabei als konkretes Beispiel, wie das Leben trotz allem weitergehen musste und weiterging. Es hat Wege gefunden, sich der neu entstandenen Lage anzupassen. Darin zeigt sich die ganze Ambivalenz des Lebens der in Oberschlesien nach dem Krieg gebliebenen Bevölkerung. Die bisherige Geschichtsschreibung hat sich meistens nur mit den Millionen nach 1945 Vertriebenen beschäftigt; um die Hunderttausende, die in den Vertreibungsgebieten geblieben waren, hat man sich nur wenig gekümmert. Aber auch sie verloren ihre Heimat zwar nicht im geografisch-räumlichen, so doch im psychologischen und soziokulturellen Sinn.
Dies für die Geschichtsschreibung festzuhalten und an die Leiden der oberschlesischen Bevölkerung zu erinnern, die mit all diesen Geschehnissen verbunden waren, ist primäres Anliegen dieses Buches.