Die blaue Stunde
Wenn der Tag geht
Jule Heck
Hanna ist siebzehn, als sie ungewollt schwanger wird. Ihre Mutter bestimmt, dass sie den Vater des Kindes heiratet und durchkreuzt damit Hannas Zukunftspläne. Stefan, Hannas acht Jahre älterer Mann, entstammt einer wohlhabenden Unternehmerfamilie und arbeitet im Baugeschäft seines Vaters als Architekt.
Von Hanna, die in kleinbürgerlichen Verhältnissen in einem beschaulichen Städtchen am Chiemsee aufgewachsen ist, wird erwartet, dass sie sich den drei großen K`s Kinder, Küche, Kirche widmet und ihre eigenen Wünsche hintenanstellt. Sie bekommt zwei weitere Kinder mit Stefan, der es mit der ehelichen Treue nicht so genau nimmt.
Obwohl sie finanziell abgesichert ist, versucht sie, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen und unabhängig von ihrem Mann zu werden. Plötzlich gerät Hanna in eine Situation, durch die sich ihr ganzes Leben ändert. Endlich kann sie ihren Traum, als Innenarchitektin zu arbeiten, verwirklichen. Auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Karriere nimmt sie eine Auszeit, die sie an der Ostsee verbringt. Bald stellt sie fest, dass sie das ruhige Leben an der Flensburger Förde nicht ausfüllt. Sie stürzt sich in ein neues Betätigungsfeld und lernt dabei einen interessanten, aber geheimnisvollen Mann kennen. Wird sie ein spätes Glück finden?
Jule Heck, die sich mit der Krimiromanreihe „Tod im Schatten der Burg“ einen Namen gemacht hat, legt mit ihrem ersten Gesellschaftsroman ein Werk vor, in dem sie ein Stück Zeitgeschichte ihrer Lebensjahre reflektiert. Treffend beschreibt die Autorin das Leben der Frauen, die sich nach und nach aus dem teilweise engen Korsett der von der Gesellschaft vorgegebenen Rolle befreien.