Zweigleisig Richtung Einheit
M. E. Naumann
Stellen sie sich einen Zug vor, der in Richtung Abenteuerland mitten in Europa, Deutschland, unterwegs ist. In jedem Abteil sitzen Menschen, die ihr Leben im Zeichen der Zeit betrachten, weitergeben. Lebensläufe, die die jeweiligen Epochen spiegeln. Dabei starteten die ersten noch gemeinsam, am gleichen Bahnhof, während andere in Bonn, der Hauptstadt der BRD, oder Berlin, der damaligen Hauptstadt der DDR zustiegen. So unterschiedlich die Ausgangsbahnhöfe waren, so unterschiedlich auch die Lebensläufe. Steigen sie ein, lauschen den Fahrgästen. Es ist eine etwas andere Geschichtsstunde, die der Zeitzeugen im Wandel eines Landes. Wandern sie mit uns durch die Abteile, stellen sie Fragen, solange es noch geht. Ist es doch der Lauf der Zeit, dass manches Abteil leer sein wird, und wir bereuen es eines Tages diese Zeit nicht genutzt zu haben. Ganz am Ende kennen wir ihre Geschichten, sind erstaunt, wie viel Gemeinsamkeiten diese unterschiedlichen Generationen oft verbinden, was wir alle gelernt haben während dieser Fahrt. Dabei kennen sich die Erzähler, mit einer Ausnahme, nicht persönlich.
