Der Schatten des Gelb
Notate am Stalten
Frank Töppe
Präzis im Detail, weit im Ausblick: die Poesie des Betrachtens am Südhange des Schwarzwaldes – „eine betäubend schöne Meditation“, wie der Dichter Jochen Berg feststellt.
Das Herz des Waldes ist dunkler Fels aus grauem Granit, mächtige Quader, hochragende Platten, aufgestellt, verkantet, von Wettern rundgewaschen, dick bewachsen vom aufrecht stehenden Goldenen Frauenhaar und dichtanliegenden Hainmoos. Feingesponnene Matten aus schmiegsamer Drahtschmiele ringsum. Heidelbeere unter den lohbraunen Stämmen licht stehender Rottannen. Ohne Laut die Schritte auf Nadeln und fruchttragendem Widertonmoos. Orange leuchtet der Korallenpilz. Ein Eberesche steht kniehoch in der Stille des Ortes, den das „pink, pink“ des Buchfinks jener heimlichen Weite öffnet, die jenseits der Stämme die Ferne hörbar macht.