Zeit für Beziehungen?
Zeit und Zeitpolitik für Familien
Martina Heitkötter, Karin Jurczyk, Andreas Lange, Uta Meier-Gräwe
Zeitkonflikte Beziehungen brauchen Zeit, damit in Partnerschaften, Familien und sozialen Netzen emotionale Bindungen, Vertrauen und wechselseitige Fürsorge entstehen können. Das Buch schaut auf Zeit unter verschiedenen Blickwinkeln: als Bedinungen für das Gelingen und als Ressource familialen Zusammenlebens in der wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft. Massive Umbrüche in der Arbeitswelt mit Tendenzen zur Entgrenzung und Entstandardisierung von Erwerbsarbeit haben auch die Koordinaten der familialen Lebensführung erheblich verschoben. Dieser Prozess geht einher mit einer steigenden Müttererwerbstätigkeit, der Aufweichung der klassischen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, der Differenzierung familialer Lebensformen und wachsenden Anforderungen aus der Arbeitswelt. Vor allem Frauen agieren verstärkt als „Zeitjongleurinnen“ zwischen Familie, öffentlichem Raum und Erwerbssphäre, weil sie sich trotz Erwerbsbeteiligung in einem nach wie vor weitgehend starren System von Alltagszeiten bewegen. Es entstehen für alle Beteiligten Zeitnot, Zeitlücken, Zeitstress und vielfältige Zeitkonflikte. Allerdings entstehen auch entwertete Zeiträume insbesondere für erwerbslose Familien. Die Publikation thematisiert die Problematik wie auch Chancen familialer Alltags- und Lebenszeit aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder sowie unter Rückgriff auf aktuelle Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Bereichen. Darüber hinaus werden auch Konzepte und relevante Erfahrungen von gesellschaftlichen, betrieblichen und kommunalen Akteuren aufgenommen, die an diversen Schnittstellen im öffentlichen Raum sowie zwischen Familien- und Arbeitswelt innovative zeitsensible Arrangements zwischen Arbeit und Leben als lokale Zeitpolitik entwerfen und umsetzen. Aus dem Inhalt: Problemanalyse von Zeitnot und entwerteter Zeit Zeiten in der Familie Zeitliche Verschränkung verschiedener Lebensbereiche Zeitpolitik