Privatheit im Zeitalter vernetzter Systeme
Eine empirische Studie
Andreas Mühlichen
Privatheit ist ein wichtiger Faktor für die Freiheit des Einzelnen in einer Demokratie und steht dabei im komplexen Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit; heute vielleicht mehr denn je. Unsere heutige Welt ist eine digitale – und eröffnet uns schier unendliche Möglichkeiten. Vielfältige Technologien und Anwendungen machen nahezu alle Lebens- und Arbeitsbereiche einfacher, bequemer, kommunikativer, vernetzter, effektiver. Dabei werden digitale Daten in fast unbegrenztem Ausmaß automatisiert erzeugt und verarbeitet. Kann es in diesem digitalen Alltag Privatsphäre geben? Inwiefern existiert überhaupt ein Bedürfnis nach Privatheit? Sind wir nicht gern bereit, für mehr Vernetzung, Effektivität und Schutz, für ein Teilhaben an Google, Amazon, WhatsApp und Co. vermeintlich belanglose Informationen über uns preiszugeben? Dieses Buch widmet sich theoretisch und empirisch dem Thema Privatheit. Es untersucht, was Privatheit eigentlich ist, inwiefern sich unser Verständnis davon durch die Digitalisierung verändert hat, warum wir sie gewahrt wissen wollen und sollten, warum wir jedoch gleichzeitig bereit sind, sie unter bestimmten Umständen aufzugeben und was die Konsequenzen davon sind.