Liebes Leben anders
Eine ressourcenorientierte Analyse queerer Lebensrealitäten in heteronormativen Verhältnissen
Kerstin Rinnert
Was bedeutet es, dass Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität in unserer Gesellschaft als „natürliche“ und „normale“, nicht erklärungsbedürftige Grundlagen erscheinen – und somit als soziale Norm wirken – für jene jungen Menschen, die sich in dieser Ordnung nicht verorten können oder wollen? Dieser Frage geht die Autorin in der vorliegenden Grounded-Theory-Studie anhand problemzentrierter Interviews mit LSBT*IQs nach. In den qualitativen Analysen kommen auf der Basis von erzählten Geschichten individuelle Handlungsentscheidungen, Bedeutungsebenen, Sinnzusammenhänge sowie subjektive Weltsichten der Akteur*innen in den Blick. Neben Diskriminierungserfahrungen als Folge einer heteronormativ geprägten und strukturierten Gesellschaft – wie sie bereits in anderen einschlägigen Studien herausgearbeitet werden konnten – stehen vor allem die Potenziale, Strategien, Räume und Ressourcen im Zentrum der Untersuchung, die LSBT*IQs entwickeln und sich zu Nutzen machen.